Eine Glückssträhne

Die Rolle von dem Element “Glück” beim Kartenspiel ist stark bestreitbar und ist abhängig im Übrigen stark vom Spiel selbst. Der Wahrscheinlichkeitsrechnung zufolge ist etwa Glück im Poker eher zu erwarten als in dem Roulette, hinsichtlich gibt es Pokermeisterschaften, doch keine Roulettemeisterschaften. Das impliziert, bei dem Kartenspiel kann eine Mischung aus Fähigkeit und gutem Blatt zu einer Glückssträhne folgen, die es gilt zureichend zu benutzen.

Beim Roulette ist das viel weniger möglich und zuerst viel schlimmer zu berechnen. Aber auch zwischen einmaligen Kartenspielen schwankt die Möglichkeit, eine Glücks- oder Pechsträhne zu erwischen, sehr stark.

Wie schon angedeutet ist Glück nicht das ausschlaggebende Element. Gesamte Kartenspiele sind so aufgebaut, dass sich bei einer längeren Ratsversammlung, daher spielen Profis stetig über Stunden, die Gelegenheiten auf sämtliche Mitspieler in etwa gleich vergeben. Hier kommt wiederum die Bedeutung von Glückssträhne in das Spiel: Wer folgt, dass er sie gerade am Zipfel gefasst hat, sollte in diesem Moment auf keinen Fall loslassen, sondern auf jeden Fall weiter spielen und am besten nicht einmal zur Toilette gehen.

Die routinierte Spieler wissen: Die Strähne hört sofort auch nochmal auf, oder um es mit Manfred Krug zu sagen: Das Glück ist wie ein verschämtes Reh, das aus dem Wald heraustritt, schaut man zu lange hin, ist es verschwunden. Diese Tatsache kennen nicht nur Anfänger sondern auch routinierte Kartenspieler, weshalb eigentlich eher über die Beziehung zwischen Fähigkeiten und Glück diskutiert wird. Eine recht glaubhafte Erklärung in dieser Hinsicht impliziert, dass bei Anfängern die Fähigkeit um das Dreifache, bei Profis um das Sechsfache gegenüber dem reinen Glück das Spielergebnis bestimmt.

Man soll darauf achten, wie viele Metaphern aus Glücksspielen und zuerst aus dem Kartenspiel in das wirkliche Leben übernommen wurden. Alle diese Analogien bedeuten im Grunde, dass man aus seinen Karten auf jeden Fall etwas machen kann, und die meisten Kartenspiele sind ja so aufgebaut, dass die Spieler entweder im Voraus aussteigen dürfen, um ihre Verluste einzuschränken, oder eben ihre Glückssträhne ganz ausspielen können.

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